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S02A09 Starkregen Enduro

An den reißerischen Titeln finde ich aktuell ja Gefallen :) ... aber eins nach dem Anderen:

Heute war wieder eine etwas größere Tour mit vier Passknacker-Punkten geplant, und da Tilman im Taunus mit dem Mountainbike unterwegs war, wollten wir uns zum Mittagessen beim Herzbergturm treffen.

Generalprobe vor der Alpenüberquerung

Das erstemal mit allen Koffern und Taschen unterwegs war eine gelunge Generalprobe vor der Tour nach Südtirol kommenden Donnerstag. Von den vier geplanten Punkten aus dem Passknacker-Universum habe ich drei angefahren, und es waren wirklich sehr schöne Strecken damit verbunden.

Starkregen im Wispertal

Wenn ich behaupten würde, dass ich mich mit dem Wetter verzockt hätte, dann wäre das gelogen. Denn mir war klar, je näher ich dem Rhein komme, umso höher die Chance auf Regen an diesem Tag. Im Wispertal hat es mich dann erwischt. Auf dem Hinweg zum Passknacker-Punkt "Ziegenkopf" bin ich noch durch die fantastisch kurvige und vernebelte grüne Hölle des Wispertals gefahren, auf dem Rückweg ereignete sich ein Wolkenbruch, wie er im Buche steht. Jacke und Schuhe als einzige wasserdichten Klamotten haben einen guten Job gemacht und die Reifen auch. Und das gehört ja schließlich auch zu einer gelungenen Generalprobe für eine anstehende 2.000km-Tour.

Enduro zum Herzbergturm

Mittagessen am Herzbergturm stand an. Nach der Regenfahrt aus dem Wispertal heraus habe ich Motorradjeans und -Handschuhe auf der Autobahn nach Bad Homburg vom warmen Fahrtwind trocken blasen lassen. Zum Herzbergturm hat mir außer Google Maps keine Navi-App einen fahrbaren Weg präsentiert. Also zur Saalburg und von da mit Google Maps 4km auf Waldwanderwegen hoch zum Herzbergturm. Das war definitiv das erste und letzte Mal. So schlecht möchte ich mich nie mehr fühlen. Ein Motorrad im Reisemodus hat definitiv nichts im Wald verloren, und die strafenden Blicken der Wandergruppen haben richtig weh getan. Zurecht. Natürlich bin ich nicht schneller als 20 km/h gefahren, das ging auch gar nicht. Fahrerisch richtig brenzlich wurde es dann auf immer steiler werdenden Wegen mit größerem losen Gestein. Aber auch dieser Ritt war trotzdem eine sehr wertvolle Erfahrung, was mit reinen Straßen-Reifen auf Geröll geht und was nicht. Zwischendurch sind tatsächlich noch Autos im Rückspiegel aufgetaucht, was in jenem Moment doch für etwas Beruhigung im Helm gesorgt hat. Ich hatte nämlich jeden Moment mit dem Förster gerechnet, der mich mit seiner Schrotflinte in Easy Rider-Manier von der Mopete pustet.

Oben angekommen habe ich dann leider erst mitbekommen, dass das Mittagessen wegen Gewitter auf der Mountainbike-Tour von Tilman abgesagt wurde.

Da mir nicht nach allein essen war, bin ich den Waldweg wieder hinunter gefahren, diesmal aber mit Natur- und Wanderer-schonendem ausgeschalteten Motor. Die gleichen steilen steinigen Passagen haben mir dann aber nochmal einen großen Schrecken eingejagt. Mit einer 200kg-Maschine bremsen ist dort nämlich keine gute Idee, und ich habe mich auch fast hingelegt. Später ist mir eingefallen, dass ich wahrscheinlich mit aktiver Zündung oder mit angeschaltetem Motor noch ABS-Unterstützung gehabt hätte, und damit sicherer den Berg hätte runterkommen können. Leider war auch da die Kamera nicht angeschaltet, auch das hätte sicher die eine oder andere interessante Szene gegeben...

Wieder auf Asphalt angekommen habe ich mich dann aber doch sehr gefreut, heil aus dem Wald zurück gekommen zu sein und bin schnurstracks zum Kärchern nach Rosbach gefahren... alles in allem eine sehr abwechslungsreiche Ausfahrt mit einigen extremen Eindrücken.

So dreckig war Möppi noch nie.


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